Six Degrees Presents:

Gaudi + Nusrat Fateh Ali Khan




Dub Qawwali

EXIL 90573-2 / LC 08972 / VÖ: 14.9.2007 / DISTRIBUTION: INDIGONDIGO

1. Bethe Bethe Kese Kese 5’48”
2. Tera Jana Kere Rang Lawe 5’02”
3. Jab Teri Dhun Main Raha Karte They 5’22”
4. Dil Da Rog Muka Ja Mahi 5’40”
5. Ghamgar Bare Ne 4’14”
6. Abhi Apna Abhi Paraya Hai 5’01”
7. Ena Akhiyan Noo 5’26”
8. Kahin Mot Se Bhi Na Jao 5’43”
9. Mainoo Ole Bai Ke Pee Kain De 5’14”
10. Othe Mera Yar Wasda 4’12”
all tracks written by Nusrat Fateh Ali Khan & Gaudi

Es ist exakt eine Dekade her, dass einer der größten Sänger des Planeten von uns gegangen ist. 10 Jahre nach dem Tode Nusrat Fateh Ali Khans im August 1997 wirkt sein Schaffen ungebrochen in die verschiedensten Genres nach - und dies nicht nur in seiner Heimat. Remix-Projekte umspannen Drum&Bass, Dub und Techno, und gerade auch viele Musiker der westlichen Welt sind bekennende Fans. Nun hat einer von ihnen die offizielle Erlaubnis bekommen, teils unbekannte Schätze aus den Archiven des Qawaali-Giganten mit neuem Anstrich zu versehen. Mit Fingerspitzengefühl hebt der italienische Pult-Tüftler Gaudi den Gesang Nusrats 30 Jahre nach den Aufnahmen und 10 Jahre nach seinem Tod in eine neue zeitgenössische Dimension.

In den frühen 1980ern zählte er schon zu den innovativen Kräften der italienischen Szene: Als Keyboarder für die Band Wild Planet bracht er New Wave und Ska unter einen Hut, geriet dann vorübergehend ins Fahrwasser der Undergroundszene. 1985 entdeckte er mit der Truppe Bamboo Company seine Passion für Reggae, begann Filmmusiken zu entwerfen und wurde auf dem “Stiefel” zu einem gefragten Produzenten. Im auslaufenden Jahrzehnt avancierte Lele Gaudi - wie er sich damals noch nannte – zum Pionier des mediterranen Raggamuffin, schaute sich auf Jamaika um und verzwirbelte schließlich auch Techno- und Ethno-Sounds. Ein Deal mit Polygram ermöglichte ihm schließlich das erste Soloalbum, der Ragga-Artists Crucial Robbie zierte mit seinen Vokalkünsten die erste Single. Touren mit Ziggy Marley, Third World, den Wailers und Jimmy Cliff schlossen sich nahtlos an und mit dem zweiten Album landete er bereits in den italienischen TopTen und in der MTV-Rotation.

Der nächste logische Schritt für den Tausendsassa: Die Übersiedelung nach London (1995), wo er mit Terra Terra seinen neuen Lebensabschnitt einläutete. Mit dem Remix von Cool Jacks “Jus’ Come” schaffte es dieses Projekt gar an die Spitze der UK Dance Charts. Ab sofort wurde der Exil-Italiener zum vielbeschäftigten Remixer, u.a. für Lamb, die Simple Minds, Trilok Gurtu und Apachie Indian. Ein Meilenstein schließlich das vierte Werk Earthbound (1999), das eine Klangreise über unseren Planeten offeriert und sowohl aus indischen wie italienischen, afrikanischen wie jamaikanischen Roots schöpft. Mit DJ Pathaan etabliert Gaudi eine langjährige Kollaboration unter dem Pseudonym Orchestral World Groove, reist durch Westafrika. Und während der letzten Jahre weitet der rührige Weltenbummler sein Spektrum noch aus: Ein Teamwork mit den Simple Minds stand genauso auf seiner Agenda wie Produktionen für eine Sängerin der indischen Klassik und eine Mitwirkung an einer symphonischen Neuvertonung von Shakespeares The Tempest. Im Reggae-Zirkel arbeitet er sowohl mit Lee Perry als auch an einem Remix von Bob Marley- Material. Parallel dazu erfreut sich sein fünftes Album Bass, Sweat & Tears, wiederum ein dubbiger Global-Trip, größter Beliebtheit.

Es nimmt einen nicht wunder, dass ein Mann mit solchen Credits und der Erfahrung von 250 Musikproduktionen das Vertrauen der Lemon Group und des Labels Rehmat Gramophone gewinnen konnte. Die Pakistanis fungieren als Schatzhüter der Vermächtnisse von Nusrat Fateh Ali Khan-Aufnahmen der Jahre 1968-74. Aus dieser Schaffensperiode haben etliche Mitschnitte bis dato das Licht der Öffentlichkeit noch nicht erblickt. 2005 übersandte man die Studiobänder nach London zu Gaudis treuen Händen, der sich sofort an den Remix-Auftrag machte. Sein Ansatz: Die spirituelle Verknüpfung zweier Welten. Qawwali formte sich vor mehr als 700 Jahren aus der persischen Poesie und der mystischen Erfahrung der Sufi und strahlt die Botschaft von Verschmelzung mit dem Höchsten aus. Aspekte die auch dem Reggae zueigen sind, mit seiner universellen Ansatz von allumfassender Liebe und Menschlichkeit.

Dub Qawwali atmet somit in doppelter Hinsicht den relaxten Spirit des Einsseins, ohne sich jedoch in elysischen Sphären zu verlieren. Dafür sorgt schon Gaudis clevere, detailverliebte Produktion. Mit fast archäologischem Fingerspitzengefühl hat er die Stimme Nusrats aus den Ursprungstracks mit feinen Bürsten herausgeschält und sie in ein komplett neues Umfeld eingefügt. Da gibt es kontemplative Strecken, die das Flair der hindustanischen Klassik atmen, dann wiederum spleenige Passagen, in denen sich urplötzlich eine Reminiszenz an Kraftwerk findet. Eine wohlaustarierte Balance zwischen majestätischen Dub-Bässen und fließenden Strukturen sorgt für angenehme Transparenz, die Meilen von der überladenen Beschaffenheit mancher Dub-Produktionen entfernt ist. Tupfer mit nahöstlichen Instrumenten machen die Textur reich und spannend. Und die Wärme der Qawwali-Vocals hat Gaudi inspiriert, auf produktionstechnischer Ebene mit analogen Synthesizern und Bandmaschinen zu arbeiten. Das Resultat: Ein wunderbar behutsamer Flow, der dem heiligen Bezirk der Nusrat-Vocals mit Würde entgegentritt.

Anspieltipps: - Bethe Bethe Kese Kese (1): Bansuri-Flöte und die indische Geige Sarangi verleihen dem Opener einen profunden Anstrich von Hindustani-Kolorit, darüber geigt die einprägsame, versonnene Qawwali-Melodie. - Dil Da Roguka Ja Mahi” (4): Zu analogen Synthis, die Kraftwerks Model-Riff intonieren und einer offbeatigen Hammond Organ mäaandert Nusrats Stimme – ein Juwel, das eigentümlich zwischen den Jahrzehnten oszilliert. - Ena Akhiyan Noo” (7): Ein Uptempo-Reggae, der Nusrat Fateh Ali Khan fast als natürlichen Reggae-Künstler erscheinen lässt. Eine sonnendurchflutete, positive Hymne.
weitere Infos:www.sixdegreesrecords.com/www.gaudimusic.com/ www.myspace.com/gaudimusic

EXIL MUSIK GmbH 91593 BURGBERNHEIM T 09843-95959 F 09843-95900 exil@exil.de | www.exil.de

zurück zur EXIL Homepage
oder zum Gesamtkatalog


© EXIL MUSIK GmbH - 91593 BURGBERNHEIM - T 09843-95959 - F 09843-95900 - email: office@exil.de
Abdruck für Presse & Online-Medien erlaubt, Belegexemplar bzw Link erwünscht