1. Shang Shang Typhoon: “Moon Boat” (Kouryu,Yoko Iino) 3’07”
2. Emme: ”Dokokade Yoruga Naita” (Chang Jung/Andy M. Stewart) 3’41”
3. Yoshida Brothers: ”Kokoro Ni Dakarete” (Ryoichiro Yoshida & Kiminori Yajima) 3’29”
4. Zulya: ”Cradle Song” (Zulya Kamalova/Martin Tucker/Harris Ayupov) 3’08”
5. Aiko Shimada & Elizabeth Falconer: ”Aka Tonbo” (Rosaku Yamada, Rofa Miki) 3’17”
6. Takashi Hirayasu with Chuci Yoshikawa: ”Asadoya Yunta” (Takashi Hirayasu) 2’57”
7. Kelsang Chukie Tethong: ”Om Ma Nye Bhe Mae Hum” (Phunpsok Ladaki) 2’42”
8. Ali Akbar Khan: ”Lullaby” (Ali Akbar Khan) 3’32”
9. Lei Qiang: Lullaby” (Traditional) 2’50”
10. Rikki: Amami No Komori Uta” (Traditional) 3’13”
Drei Jahre ist es her, dass Putumayo innerhalb seines Zweigs
von Kinder- CDs die akustischen Betthupferl für die kleinen Menschen an die
Wiege gestellt hat. Der Nachfolger von Dreamland, auf dem Lullabies aus der
ganzen Welt gesungen wurden, kommt nun ausgerechnet aus dem Kontinent, der
bislang vom bunten Label noch gar nicht so oft betreten wurde. Mr. Sandman
auf fernöstlich, auf chinesisch, tibetisch, tatarisch und indisch heißt es
also dieses Mal, und nach dem Hören der besänftigenden Tracks müssen wir feststellen:
Die Sprache der Träume kennt keine Grenzen.
Einen Teil aus den Erlösen dieser CD leitet Putumayo an die Worldwide Orphans
Foundation weiter. Die Foundation kümmert sich seit 1997 mit Projekten auf
allen Kontinenten um die Verbesserung der Lebensumstände von Kindern, die
in Waisenhäusern leben. Tausenden von Waisen in Asien, Afrika, Lateinamerika
und Osteuropa konnte bisher durch gezielte Hilfe mit Medikamenten und Trainingsprogrammen
für Waisenhausmitarbeiter geholfen werden. Mehr Infos unter:
www.orphandoctor.com/wwo
Peterchens Mondfahrt auf asiatisch beginnt mit Pionieren
einer modernen japanischen Folkmusik: SHANG SHANG TYPHOON
sind für die Neuschöpfung eines Nationalidioms bekannt geworden, das Einflüsse
aus der heimatlichen Volks- und Festivalmusik sowie dem Geschichtenerzählen,
aus westlichen Pop- Elementen und Einflüssen aus Korea, China, Hawaii und
Lateinamerika bündelt. Bandleader Koryu ließ sich in seinen Frühtagen vom
Revival der Traditionen auf den Okinawa-Inseln zu seiner eigenen Folk-Initiative
inspirieren. SST konnten in den 1990ern selbst in Europa durch Tourneen beachtlichen
Bekanntheitsgrad erlangen, in Japan performen sie des öfteren in religiösen
Locations wie Schreinen, auf speziell für sie gebauten Open Air-Bühnen oder
in traditionellen Theatern. Das Lullaby “Moon Boat” stammt von ihrem
dritten Opus und stellt zu wunderbaren Holzbläser-Arrangements die beiden
Sängerinnen Emi und Satoko ins Zentrum des Geschehens.
Weiter geht die Reise durchs Traumland auf Nippons Boden:
EMME ist eine sehr populäre Sängerin in Japan,
die schon im zarten Alter von drei die Kunst des traditionellen Tanzes erlernte
und als Jugendliche hierin ein Diplom erwarb. Ihre Gesangskarriere startete
sie als Backgroundsängerin bei nationalen Stars wie EPO, Yumi Matsutoya oder
Takuro Yashida. Mitte der 1990er schwenkte sie aufs Fach des sogenannten Nagauta
– der uralten Disziplin des Geschichtenerzählens - und schrieb sich hierfür
an der Kunst- und Musikhochschule von Tokio ein. Aus den Erfahrungen ihrer
verschiedenen Etappen hat Emme eine eigene Klangsprache geschaffen, die erstmals
auf ihrem Debüt Yoy Asa im Jahre 2002 zu hören war. “Dokokade
Yoruga Naita” stammt von diesem Erstling und ist einer keltischen Melodie
entlehnt. “Ich kann die Nacht weinen hören, kann die Sterne verblassen sehen”,
singt sie zur wehmütiger Begleitung einer Kniegeige.
Im Norden Japans, auf der Insel Hokaido sind die YOSHIDA
BROTHERS ansässig, die wir schon in Putumayos Asian Lounge kennen lernen
konnten. Ryoichiro und Kenichi haben sich auf das dreisaitige Zupfinstrument
Tsugaru- Shamisen kapriziert, das in Ambient-Klänge eingepasst wird, dabei
aber auch mal rockig angerissen wird . Mit d em Aufgreifen des Shamisens,
ursprünglich chinesischer Herkunft, haben die Brüder Coo lness in den Nippon-Folk
hineingebracht. Mit “Kokoro Ni Dakarete” (“Mein
Herz hält stand”) schlagen sie entschieden ruhigere Töne an, und beherrschen
auch hier die Klaviatur zwischen Handwerklichem und Lounge-Atmo.
Mit Roots aus der Wolga-Region meldet sich die Sängerin ZULYA
Kamalova. Die Tatarin, die 1991 nach Australien auswanderte, hat ihr
ganz eigenes traumbeladenes Universum entworfen: Zentralasiatische Vokaltimbres
und zarte Naturlyrik aus den Mischwäldern Tatarstans begegnen sehnsüchtiger
Violine, leiser Flöte und somnambuler Leier, Didgeridoo, Posaune und Akkordeon
treten dazu oder auch mal ein indo-jazziger Groove. Neuerdings hat sie sich
sogar ins urbane Umfeld Moskaus begeben, um mit ihrer neuen Band The Children
Of The Underground russisches Material in einem rockigeren Kontext zu präsentieren.
Gar nicht untergründig jedoch ist ihr “Cradle Song”
aus der dritten Veröffentlichung Elusive: Nur eine zirpende Kora, die westafrikanische
Stegharfe, begleitet die Schlummerverse: “Das Baby hängt in seiner Wiege,
woher weißt du, was das Baby braucht?”
Eine ebenso delikates Gewebe aus zartem Saitenspiel und Frauenstimme wartet
in einer US-japanischen Kollaboration auf uns: AIKO SHIMADA
ist ein Gitarrist, der sich wunderte, dass er eines Tages auf eine Amerikanerin
traf, die kurioserweise die traditionsreiche, am Kaiserhof verwurzelte Wölbbrettzither
Koto beherrschte. Das Duo mit ELIZABETH FALCONER war geboren und resultierte
in der Einspielung eines ganzen Lullaby-Albums, aus dem wir hier das filigrane
zweisprachige “Aka Tonbo” hören.
Die Reise geht nach Süden ins pazifische Okinawa-Archipel, das lange Jahre
von US-amerikanischer Besatzung geprägt war. Dort wirkt TAKASHI HIRAYASU,
ein Sanshin-Spieler, der auch durch sein Teamwork mit dem amerikanischen Bluesgitarristen
und Globetrotter Bob Brozman weltweit bekannt geworden ist. Das Sanshin ist
nichts anderes als die Eiland Bezeichnung für das japanische Shamisen, dem
dreisaitigen, banjoähnlichen Zupfinstrument mit chinesischen Wurzeln, dem
wir schon bei den Yoshid a Brothers begegnet sind. Hirayasu hat sich für die
vorliegende Einspielung mit dem Gitarristen CHUEI YOSHIKAWA
zusammengefunden – sie interpretieren im Instrumentalduett mit “Asadoya
Yunta” ein insulares Traditional.
KELSANG CHUKIE TETHONG ist eine der angesehensten
tibetischen Sängerinnen, die viele Jahre die Tradition des religiösen und
weltlichen Volksgesanges studiert hat. Von buddhistischen Hymnen bis zu Liedern
der Feldarbeit reicht ihr Repertoire. “Om Ma Nye Bhe Mae
Hum” – das vielleicht berühmteste Mantra der Welt, ist in ihrer Version
in sanfte Piano-Kaskaden gehüllt.
Neben Ravi Shankar ist ALI AKBAR KHAN wohl der
bekannteste Musiker der klassischen indischen Musik. Noch vor seinem Schwager
Shankar hat er hindustanische Musik, die Musik Nordindiens, in den Westen
vermittelt. Sein Soloinstrument ist die Sarod , die von der afghanischen Rabab
abstammt, und die - kleiner als die Sitar – einen knackigeren Sound liefert.
“Khansahib”, wie er oft ehrfürchtig genannt wird, lebt seit 1967 in Kalifornien
und leitet dort eine Musikakademie. Sein “Lullaby” zählt
zu den Stücken in seinem unermesslichen Repertoire, die in sehr leichter Stimmung
gehalten sind, und liegt einem Abendraga zugrunde.
China ist in der Rundtour des asiatischen Sandmannes mit LEI
QIANG aus der Provinz Shaanxi vertreten. In seinem opulent orchestrierten
Wiegenlied lässt er sich von den Musikern der Shaanxi Provincial Song and
Dance Troupe begleiten, mit denen er mehr als ein Jahrzehnt durch ganz Asien
tourte. Im Zentrum steht jedoch seine Erhu, eine zweisaitige Spießgeige, deren
schmelzend-angenehmer, der menschlichen Stimme sehr nahekommender Klang einem
kleinen Resonanzkörper mit Schlang enhautbespannung zu verdanken ist. Qiang
lebt seit 1993 in Kanada und arbeitet heutzutage auch mit den Musikern des
Cirque du Soleil. Wiederum Klänge von einer japanischen Insel
Wiederum Klänge von einer japanischen Insel bilden den Abschluss der Reise
durchs Land der asiatischen Wiegenlieder. Newcomerin RIKKI
stammt vom Eiland Amani im äußersten Süden Japans und singt die Volkslieder
ihrer Heimat seit sie vier Jahre alt ist. In den traditionellen Klängen der
Insel treffen sich Einflüsse aus Okinawa und Japan, die Rikki zu einer moderneren
Sprache geformt hat – hier zu hören im Lullaby “Amami No
Komori Uta” aus ihrem internationalen Release Miss You Amani von 2004.:
“Kann schon sein, dass du einen Riesenhunger hast, aber Mutter ist von den
Feldern zurück, also hör’ auf zu weinen”, heißt es im Text, umspült von Gitarrenbegleitung
und sanfter Meeresbrandung.
Mondboot oder Mantra, Steppenlied oder Insel-Lullaby -
die Wege in Morpheus Arme sind auch in Asien vielgestalt für Ohren und Herzen.
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