BARCELONA RAVAL SESSION 2

 

EXIL 6622-2 / LC 08972 / VÖ: 20.1.2006 / DISTRIBUTION: INDIGO

 

CD 1

1. BARXINO: „BARRIO CHINO" (Intro) (Martin Fuks) 0'55"
2. LA KINKY BEAT: "TABAKO Y RON" (DJ Rude Remix) (José Luis Ferrer, Miryam de La Fuente, Gerard Casajus, Antonio Bello, Manel Cabello, Madjid Fahem. 5'35"
3. RADIO MALANGA: "BARCELONETA" (Melquisedek Semé) 5'29"
4. OJOS DE BRUJO: "VENTILAOR R-80" (Martin Morales Remix) (Ramón Giménez, Juan Luís Leprevost, Marina Abad) 5'33"
5. BOSS PHOBIE feat. INTIK: "MENE SESH" (Benaouda Sadi, Habib Dechraoui, Jean Heredia Motos (Juanito)) 4"59"

6. PAYO MALO: "EL TEMA DE SIEMPRE" (Payo Malo) 3"06"
7. ATTIKA: "OULI MAGALA" (Attika El Bouti) 3"21"
8. NUBLA: "TIGRESA" (Caetano Veloso.) 3"18"
9. MADIOKO ET RAFIKA: "MINAMA" (Rafika Hakkar, Isaac & Dany'O) 3"29"
10. CHEB BALOWSKI: "MIRANT LES NOTICIES" (Yacine Belahcene Benet, Isabel Vinardell Fleck, Jordi Marfà Vives, Jordi Ferrer Savall, Santiago Eizaguirre Anglada, Marc Llobera Escorsa, Jorge Herreros San Victor, Arnau Oliveres Kunzi, Marcel Pie Barba, Daniel Pitarch Fernandez, Stéphane Carteaux, Jesus Maria Sahun Castet) 4'05"
11. GO LEM SYSTEM: "PURA SANGRE" (Aleko and Serge) 3'31"
12. Sr ZAMBRANA feat. SONDKALLE: ASSUCAR!" (Sr. Zambrana, Guti & Ursula) 4'57"

13. DILEMA: "GHETTO GIRL" (F Abreu, W Hendryx, J M Ichinda, D Garcia) 3'35"

14. BARNABASSTARS: "TROMPETAS AL ANOCHECER" (Barnabasstars) 3'34"
15. MUCHACHITO: "SIEMPRE QUE QUIERA" (Jairo Perera) 3'55"

16. MOUSS ET HAKIM feat. FERMIN MUGURUZA: "VOLCAN" (Fermín versión) (Mark Esteve / H Amokrane, M Amokrane, R Sanchez, adapt.: Fermín Muguruza and Daniel Romero) 2"56"
17. BARXINO: "CAN TUNIS" (Gnawa mix) (Martin Fuks) 4'33

18. BLACK BAUDELAIRE: "DANGER" (Babakar Gaye) 1'34"

CD 2

1. AMADOU ET MARIAM: "LA TRISTE RÉALITÉ" (Jacky & Mokobe Remix) (Amadou Bagayoko) 4"32"
2. TEMPLE OF SOUND: "MENEA MAMBO" (Remix) (El Noi, adapt.: Nick Dubulah/Neil Sparkes) 3'48"

3. TÍO MONTERO: "CON LOS CHICHOS VOY" (José Luis Montero & Juan Carlos Toro) 3'30"
4. PATRIARCAS DE LA RUMBA & MACACO: "ME VOY PA' CACHIMBAMBA" (Antonio "Sicus" Carbonell) 3'30"

5. DJ AWAL: "BARAKA" (Awal Mohamadou _ Hicham Moumine, contains sample of `Taqb-Aylit' by Akli Dehlis) 3'22"
6. DAARA J feat. SERGENT GARCIA: "ESPERANZA" (A Seck, M Seck, E Sagna, B Garcia) 6'15"
7. TRILOGY: "MANUMA" (Djiby Cissokho, Marcelo Córdoba, Brenden
8. BEAT NATION "ORIENTAL DELIGHTS" (Don G, Al Lindrum feat. Cheb Hamid & Octavio) 4'13"
9. PIRAT'S SOUND SISTEMA: "MÒN BOIG" (Soto & Rodrigo) 3'47"
10. EL CHAROLITO ROMANI: "TERCIOPELO AZUL EN LA RETINA" (M Barros and J N Ribas) 3'15"
11. SÓLO LOS SOLO: "NO CABE NADIE" (J Jiménez and J Plaza) 4'02"
12. DIVE: "2005CU ANOTHER PLAN" (Dive) 1'06"
13. FUFÜ_AI: "BCN" (FUFÜ-AI) 2'59"
14. CHE SUDAKA: "AMORES _ TRENECILLO" (Leo, Kachafaz, Sonia / Che Sudaka) 3'31"
15. 08001: "A FOREST" (Smith, Tolhurst, Gallup, Harley) 6'31"
16. JUAN PERRO & CANÍBALA: "EN EL CHINO" (L Auserón, S Auserón) 5'09"
17. ANDREU I ELS RUMBERUS: "BONUS" (edit) (Andreu & Els Rumberus) 5"25"

18. GATO PEREZ: "LA MUNDIAL - DESCARGA RUMBERA" (edit) (Xavier P. Pérez, Josep Cunill, J.L. Soler) 4"43"

Die Vision von einer multikulturellen Gesellschaft, sie scheint nach den Straßenschlachten in den französischen Großstädten wieder in weite Ferne gerückt. „Gesindel" hat der Innenminister der Grande Nation die Jugendlichen genannt, die in den Vorstädten verzweifelt zu Gewalt greifen. Zerstörung als letztes Demonstrationsmittel gegen diejenigen, die in der Pflicht gewesen wären, ihnen eine bessere Integration zu ermöglichen. Wir wollen hier keinen utopischen Illusionen huldigen, doch scheint es ein wenig südlich von Frankreich einen Platz zu geben, an dem das Modell eines Vielvölkergemischs im Staat zu funktionieren scheint. Dazu erweist es sich noch seit etlichen Jahren trendgebend in der Musik. Barcelonas Mestizaje-Szene mit ihrem zentralen Raval-Bezirk, Fokus des multethnischen Miteinanders, hat mittlerweile durch Bands wie die Ojos De Brujo, Cheb Balowski, Dusminguet, Macaco oder La Kinky Beat international einen herausragenden Klang. Vor fast eineinhalb Jahren wurde mit dem ersten Teil der Raval-Sessions das Stimmengewirr einer Metropole aufgefangen, die sich ungezügelt kreativ und anarchisch-lustvoll jeglichen ethnischen Schranken widersetzt. Ein Update des Barna-Sonidos eröffnet nun das Jahr 2006 und präsentiert wiederum 35 Bands, Soundsystems, DJs und Solokünstler, die das Netz aus Latino-Facetten wie Ska, Reggae, Salsa, aus traditionellem Flamenco- und Rumba-Erbe, HipHop, Drum'n'Bass, Rock und Elektronika täglich weiterspinnen - zu einem großen Planeten umgarnenden WorldWideSoundWeb. Mit dabei sind diesmal etliche Vorabtracks von noch nicht erschienenen CDs und unveröffentlichtes Material, so z.B. vom Go Lem System, 08001 oder Juan Perro. Und um nochmals auf den Anfang zurück zu kommen: Nicht nur Afrikanisches, Indisches und Balkanisches greift in den Sound des Raval hinein. In Barna ist nun eine ganz besondere Zeit der Vorstädte angebrochen. Santa Coloma, Terassa, Ripollet und Sabadell rücken ins Hörfeld mit dem sympathischen Reibeisen-Rabauken Muchachito, Rumba-Funk und Rappern der ersten Garnitur. In Barna gibt es eben keine Ausgrenzung - weder lokal noch global. Suburbia meets Downtown meets The World.

CD 1

Wer in einen derart wilden, tobenden Klangdschungel eintaucht, der muss erst einmal einen Lotsen mit an Bord nehmen. Als solche fungieren die Jungs von BARXINO, die sich im Raval versammelt haben, um Elektro mit Ethno zu verquirlen. Die Mitglieder sind multinational: Der Kolumbianer Beto Bedoya und der Argentinier Martin Fucks schauen aus der Brutstätte der Band Macaco herüber, Italiens Max Boschiasso mixt als DJ im Funkadelica-Club und Sol Brazil schließlich trägt den Namen ihres Mutterlandes, gesegnet mit einem Background von Flamenco bis São Paulo-Avantgarde. Später werden wir dem Soundsystem in der vom rituellen Gnawa-Sound geschwängerten Atmosphäre des wilden Trance-Stücks "Can Tunis" (CD 1, Track 17) begegnen. Nun eröffnen sie aber erst mal mit einleitenden Worten den Vorhang in den Raval.

Wo wir auch sofort mit dem hinterlistigen Ska-Salsa-Mix von LA KINKY BEAT konfrontiert werden. Die Combo formierte sich im Mai 2003 in einer Vorstadt von Barna und überzeugte schon wenig später die Jury von Radio France International, die ihr den Newcomerpreis zueignete. Die "Kinkies" sind für ihre Spielwut bekannt: Es geht die Kunde, dass das Quintett um die Sänger Willy Fuego und Miry Matahari seit anderthalb Jahren an jedem Wochenende irgendwo gespielt haben. Die Métissage aus Rocksteady, Reggae, HipHop, Rock, Ragga, Funk, Samba und Jungle wird des öfteren popgeschichtlich gewürzt: Etwa durch ein Police-Cover oder eine Clash-Adaption, die für Aha-Effekte inmitten der kochenden Party sorgen. "Tabaco Y Ron" ertönt hier als Treatment von DJ Rude und rührt von einer kompletten Remix-CD her, auf der sich befreundete Turntable-Artisten des kinkyschen Material angenommen haben.

Neun urbane "sunny gangsters" begehren Eintritt in die Hörgänge: RADIO MALANGA sind für deutsche Ohren noch eine echte Entdeckung, zählen in Barcelona aber zum prominenten Mestizaje-Zirkel, nicht zuletzt durch ihre Kollaborationen mit den Ojos de Brujo, Dusminguet und Macaco. Karibisches wird hier auf Soul und Funk aufgedampft, coole Rap-Passagen und brasilianische Intarsien tun ihr Übriges. "Barceloneta" ist ihr extrem grooviger Einstand bei uns mit scharfen Trompeten und funky Gitarren.

Glücklich diejenigen, die ihre unglaubliche Bühnenshow im Sommer 2004 erleben durften. Unzweifelhaft die Größten ihres Viertels, haben OJOS DE BRUJO das Raval international auf die Bühne gehoben. Ihre innovative Fusion von Flamenco und HipHop - sie nennen sie "Jip Jop Flamenkillo" - ist absolut stilbildend und bis dato unerreicht. Die charismatischen und provokanten Vokallinien von Marina Abad, Gypsy-Gitarren von Ramón Giménez und Paco Lomena und die nervösen Keyboard-Gimmicks von DJ Panko sind die Eckpfeiler ihres Sounds - hinzu treten Perkussionsareal von Rahmentrommel bis Tabla, singender Bass, und die menschliche Beatbox Maxwell Wright. Bereits nach zwei Alben sind die Ojos im Olymp der Kritiker angelangt (u.a. BBC Radio 3 World Music Award im Februar 2004); die Wartezeit auf ihr drittes Studio-Album wird derzeit durch eine Live-DVD versüßt. Und nicht zuletzt durch diesen Mix von "Ventilaor R-80" von Martin Morales, ansonsten auch für das progressive britische Label Outcaste tätig.

Geheime Seelenverwandtschaft von Suburbians: Nicht in Barcelona, sondern in der Banlieue von Montpellier ist die Heimat von BOSS PHOBIE, die sich Ende der 1980er nach dem mittlerweile nicht mehr existenten Viertel Phobos benannten. Nach einer bewegten Historie, zu der leider auch der Tod eines der Gründungsmitglieder gehörte, schob Aviv, der Kopf der Combo, einen dreijährigen Spanienaufenthalt ein, kehrte dann 1995 zu seinem Kumpel Ben zurück, um die Band zu reaktivieren. In der Neubesetzung können sie sich auf berühmte Unterstützung verlassen, denn mit Junaito ist ein Gitarrist aus der Urbesetzung der Gypsy Kings mit im Boot. Der stark arabophile HipHop "Mene Sesh" mit Gitano-Intermezzi ist ein exklusiver Vorausgriff auf ihr 2006 erscheinendes gleichnamiges Album, für den Sprechgesang sorgt die Rapcrew INTIK aus Algier.

Eine Reise ohne Rückfahrkarte löste er von Andalusien ins Katalanische: Granada ist der Geburtsort von PAYO MALO, Barcelona aber die auserkorene neue Heimat. Sein Debütalbum wurde von den spanischen HipHop-Stars Sólo Los Solo gesponsert und verzeichnet gar einen Gastauftritt von Ojos De Brujo. Dass er in Barna Fuß gefasst hat, zeigen seine zahlreichen Teamworks mit den HipHoppern aus dem Terrassa-Barrio. Als Rapper schämt sich Payo nicht, die Flamenco-Heroen Paco De Lucia, Camarón De La Isla und Tomatito als große Vorbilder zu nennen. Und auch "El Tema De Siempre" bürgt für diese Wurzeln, ist es doch unterlegt mit einer locker schwingenden Rumbagitarre.

ATTIKA gehört zur großen marokkanischstämmigen Gemeinde Barcelonas. Bekannt wurde sie letztes Jahr durch ihren vokalen Gastaufritt bei den Kollegen von Leon Dramaz, Protagonisten des Indie-Labels Supakanja, auf dem auch Payo Malo veröffentlicht. Attikas nasaler Gesang inmitten souliger und triphoppiger Strukturen hat einen magischen Reiz - Portishead im Maghreb? Das Bild ist zwar sehr plakativ, passt aber gar nicht so schlecht zu den Klängen von "Ouli Magala".

Und nochmals eine starke Dame aus dem Raval-Umfeld. Hinter NUBLA verbirgt sich die Sängerin LUCIANA CARLEVARO. Eine bewegte Vergangenheit ging ihrem Solostart voraus: Sie wirkte beim Aktions-Theater La Fura Dels Baus, spielte die Rocky Horror Picture Show, komponierte für Theater und TV. 2003 dann die Neuorientierung: Songs hatten sich schon lange in ihrem Kopf geformt, die jetzt unter dem neuen Pseudonym auf Band gebannt werden. "Voyageur" heißt das Obra, auf dem sich ein heterogenes Musikervölkchen als Support tummelt, unter ihnen Musiker von Macaco einschließlich Dani Macaco selbst, Maxwell Wright von den Ojos De Brujo und MC Yarah Bravo, DJ Vadims Partnerin. Balladesk und katzenhaft groovt es in Caetano Velosos "Tigresa", mit ausgeklügeltem Programming und einem jazzigen Bass, über denen sich die charismatische Stimme der Nubla windet.

"R'n'Brousse" - hinter diesem rätselhaften Prädikat steckt ein magischer Sound. "Rhythmus im Busch", so könnte man frei übersetzen, was die beiden Pariser Musiker Isaac (Posaune, Bass) und Dany'O (Bass, Gitarre) alias MADIOKO da vor ein paar Jahren auf die Beine und Bühne gestellt haben. Ursprünglich stammt das Duo aus der Funk-Szene der französischen Kapitale, feierte Erfolge mit der großartigen Truppe namens Malka Family, aber irgendwann haben sie sich vom afrikanischen Fieber anstecken lassen. Mit dem malischen Elektro-Star Issa Bagayogo sammelten sie Erfahrung, dann wagten sie sich mit einem mobilen Studio auf die Piste, luden vorzugsweise Stars und Sternchen aus Mali und Senegal vors Mikro. Das Ergebnis: Wilde, ungezähmte Klänge zwischen Busch und Großstadt. Griotgesänge im Wechselspiel mit einer peppigen horn section, House-Rhythmen garniert mit sahelgetönten Gitarren. Ihr neuestes Projekt schlägt Brücken zwischen globalem Beat und Maghreb-Dorf, vermittelt durch die Sängerin RAFIKA HAKKAR und heißt passenderweise Rhythm'n'Bled" - eine funkige Kostprobe daraus begegnet uns in "Minama".

CHEB BALOWSKI haben schon in ihrem Namen die Mestizaje eingraviert: "Cheb" nennen sich bekanntermaßen die jungen Raï-Sänger, Balowski ist das Adjektiv zum polnischen Verb "balovac", zu übersetzen mit "tanzend feiern". Balowski ist zugleich aber auch der Inhaber einer Londoner Bar aus der Seifenoper "The Young Ones", in der sich alle Protagonisten treffen. Die Raval-Recken kennen sich seit Schulzeiten - optimale Voraussetzungen also für blindes Verstehen. Ihre Fusion ist altbekannt: Arabische Partymusik und Gnawa-Anleihen, Ska und Ragga sowie osteuropäische Kreuzmetren sind die Eckpunkte eines kochenden Sounds. Gesungen wird auf Arabisch, Katalán, Französisch, Spanisch und Baskisch, die Verse drehen sich um das Fremdsein als Immigrant, sprechen vom Duft der Heimat und der Süße des Lebens, von Utopien, die es gegen das Dahinschwinden der Menschlichkeit zu verteidigen gilt. Im Zentrum steht Sänger Yacine Belahcene Benet, der durch seine Teamworks mit Manu Chao und Fermin Muguruza höchste Szene-Credibility aufweisen kann, um ihn herum schweifen die Melismen von Vokalistin und Tänzerin Isa Vinardell. Balkan-Geige, Latin-Perkussion, hitzige Blechbläser, eine launige E-Gitarre, eine scheppernde Orgel und die ausgelassene Attitüde einer Rockband bündeln sich zu einem energetischen Mix. "Mirant Les Noticies" beschäftigt sich mit der alltäglichen ohnmächtigen Wut, die einen beim Nachrichten schauen überkommt: "Warum all die Toten? All das, was passiert, und unsere Hände reichen nicht heran. Wer Stille sät, erntet Vergessen, wer Schande isst, hat Angst im Kot. Zu einsam fliegt die Angst, die verfaulte Lüge schlucken jene hinunter, die Nachrichten schauen."

Die nächsten Raval-Sessionisten haben auf der anderen Seite der Welt zusammengefunden. In Buenos Aires war's, wo die neugegründete Formation GO LEM SYSTEM das beginnende Millennium mit den Alben Paraíso und Infierno willkommen hieß. Die Hauptakteure Aleko und Serge siedelten sodann nach Barcelona über, nahmen weitere Musiker in ihre Reihen auf und gingen als Sextett auf Tour durch ganz Europa. Die transglobale Gruppe pendelt sich ein zwischen originellen Reggae-Spielarten, bekifften Bläsern und coolen Dubs. Ihr viertes Album ist gerade in der Mache und auch hieraus dürfen wir einen exklusiven Vorabtrack namens "Pura Sangre" präsentieren.

Ein weiterer Vorort von Barcelona, Ripollet, rückt mit SR. ZAMBRANA in den Fokus. Denn der 24jährige ist Resident dieses suburbanen Ballungsgebiets, das in den 1970ern durch Einwanderer aus Südspanien blitzartig zu einer eigenen Stadt wurde. Sein Rap, der in der Tat die südlichen Wurzeln reflektiert, erreichte 2002 erstmals auf einem Demo die Öffentlichkeit. Zambrana machte sich in der Folge vor allem in Barcelona und Madrid einen Namen und sein erstes vollständiges Album Crónicas De Un Bohemio erschien 2004. Das turbulente "Assucar!" stammt aus diesem Werk, zusammengeschlossen hat er sich hier mit Úrsula, DJ Gely und Gut vom Trio SONDKALLE zu einer schlagkräftigen Posse, deren Rap hier mit Salsa-Untertönen gespickt ist.

Elektronischere HipHop-Sounds pflegt DILEMA und schleust gleichzeitig unverkennbare Reggaeton-Strukturen hinein. Seine Flegeljahre verbrachte er bei den größten Schulmeistern des spanischen HipHop, Sólo Los Solo und El Payo Malo unter ihnen, aber auch Teaming-Ups mit den Ojos De Brujo haben ihn geprägt. Voraussetzungen für eine breite Palette von Stilbeherrschungen also. Als er sich 2004 selbständig machte, tauchte seine erste Single "Himno De Las Calles" gleich auf sämtlichen Favoriten-Playlisten der spanischen Alternativradios auf. Das harsche "Ghetto Girl" ist aber auch nicht von schlechten Eltern.

Wer mit DJ Vadim verglichen wird, kann wohl kaum ernste Einwände dagegen haben. Dieses passierte immer wieder den BARNABASSTARS, die hier mit dem sphärischen Instrumental "Trompetas Al Anochecer" (Trompeten in der Abenddämmerung) ihre Aufwartung machen. Was hier ein wenig augenzwinkernd nach Verballhornung von volkstümlicher Musik klingen mag, ist in Wahrheit aber ein Elektronika-Groove zwischen Drum'n'Bass und Acid-Jazz par excellence. Produzent Nerko, DJ Code und DJ Fatkut sind für ihre vitalen und hochtechnisierten Liveshows gerühmt und bilden ein weiteres Highlight im Roster der Supakanja-Crew, einem der quirligsten Musikerkollektive Barnas derzeit.

Der ungekrönte König aller Straßenbands aus Barcelona darf in den Raval Sessions freilich nicht fehlen. Jairo Perera Viedma alias MUCHACHITO kennen ganz früh in die Mestizo-Szene Eingeweihte vielleicht noch von der sagenhaften Combo Trimelón de Naranjus. Nach deren Auflösung im Jahre 2001 tingelte der Reibeisenvokalist als Einmannband durch die spanischen Clubs, nahm das Publikum durch eine hautnahe und haptische Straßenpoesie gefangen, die er mal flugs "Rumboxing" taufte. Des solistischen Cabarets und Moritatensangs überdrüssig stellte er aber bald eine neue Band auf die Beine, die Wasser auf die Mühlen des Mestizo-Hypes goss. Der dürre Poet aus Santa Coloma eroberte mit MUCHACHITO BOMBO INFIERNO rasch ganz Spanien und dann auch mitteleuropäische Gefilde. Rumba, Funk, Ska, Rockabilly, mal im Stile der Blues Brothers, mal dem Akustik-Reggae frönend - die Bohnenstange und seine Kompanie haben die elektronisch durchsetzte Mestizo-Szene mit einem handwerklichen Highlight beschenkt.

Die Stimmen von MOUSS Y HAKIM sind altbekannt - das Brüderpaar agierte lange Zeit bei Toulouses Vorzeigeband Zebda, die gerade eine Kreativpause einlegt. Ihre jetzige Musikerfamilie vereint ein weiteres Zebda-Mitglied und andere Kollegen aus der rosafarbenen Stadt zu einer neuen Posse, die wie die Vorgänger in puncto politische Einmischung kein Blatt vor den Mund nimmt. Da haben sie sich mit dem Agitprop-Star FERMIN MUGURUZA für vorliegende Aufnahme gerade den Richtigen mit an Bord geholt: "Volcan" ist eine bislang unveröffentliichte Neuaufnahme einer Single vom Debüt-Album Ou Le Contraire, in die der baskische Gast eigene Verbalattacken einstreut.

Mit BLACK BAUDELAIRE öffnet sich Barcelona nach Schwarzafrika. Die HipHop-Crew komponiert sich aus dem senegalesischen Sänger Babakar Gaye, dem marokkanischen DJ Kyzer und Ex-Mitgliedern der Mestizaje-Band Color Humano. Seit dem Beginn ihres Schaffens im Jahre 2003 hat die polykulturelle Truppe mit Marina von den Ojos De Brujo, David Bourguignon von Manu Chaos Band Radio Bemba und Mitstreitern von 08001 vorm Mikro gestanden, sich einen exzellenten Ruf in ganz Europa erarbeitet. Zur zweiten Black Baudelaire-Generation gehören nun auch der Schweizer HipHopper DJ Weas und der Franko-Senegalese Lune Diop. Cuidado, das erste Statement ihrer Kunst auf einem kompletten Album, gibt sich multilingual: Auf Wolof, Französisch, Englisch und Spanisch sind die Rhymes, in denen sich Straßenpoesie und afrikanisches Storytelling wiederfinden, der Clash der Kulturen zwischen Afrika und Europa und die beschämenden Folgen der Globalisierung thematisiert werden. „Danger" ist ein Kleinod aus der Frühgeschichte des Projekts: Es war das Titelstück ihrer ersten EP.


CD 2

Gerade sind sie aus der Jahreswertung der EBU World Music Charts als Sieger hervorgegangen mit ihrem Album Dimanche À Bamako. Produziert hatte das Œuvre ein gewisser Manu Chao und nicht nur von daher ergibt sich zwischen der Musik des blinden malischen Paares AMADOU & MARIAM eine Verbindung zum Mestizengedanken. In ihren Texten treten sie für Solidarität unter den Völkern ein, sprechen von virtuellem Globetrotting, und musikalisch haben sich die Sahel-Stars von jeher weder Blues noch Rock verschlossen, arbeiten neuerdings auch mit ihrem rappenden Nachwuchs zusammen. Mit „La Triste Réalité" präsentiert sich hier ein Remix aus dem aktuellen Erfolgsalbum, den JACKY & MOKOBE mit einem zusätzlichen Reggae-Flavour versehen haben.

Der Name Transglobal Underground bringt nur beim bloßen Gedanken die Knochen der Tanzwütigen zum Glühen. Ein Offspin der Global Dance-Pioniere manifestiert sich in TEMPLE OF SOUND: Die ehemaligen Transglobalisten NEIL SPARKES und COUNT DUBULAH haben sich mit einem neuen Konzept verselbständigt und mit ihrem ganzplanetarischen Sound Bühnen von Australien bis Lateinamerika erobert. Dokumentiert ist das auf einem Live-Album, das während des WOMAD-Festivals aufgezeichnet wurde. Die größte Überraschung haben die beiden Mixer jedoch ganz aktuell in petto: Sie haben gerade das neue Album der mexikanischen Party-Monster Los De Abajo produziert. Mit „Mena Mambo" wagen sie sich in die Höhle der Rumba, denn das hier sehr clubbig aufgemotzte Stück geht zurück auf einen Hit des legendären Rumbero EL NOI, der mit einer Originalaufnahme auf dem ersten Raval Sessions-Volume gefeaturet wurde.

TÍO MORENO beziehen ihren Impetus wie die Ojos De Brujo - wenn auch ein wenig gemäßigter - aus der Verquickung von Flamenco und HipHop. Durch die Adern der Bandmitglieder pulst andalusisches Blut, das sich jetzt mit der Genetik der neuen Heimat Barcelona mischt. J.L. Monteros raues Organ und Francisco Romeros harte Rap-Reime reiben sich an der geschmeidigen Stimme von Paula Dominguez, genannt „Pupi", dazu versammeln sich in „Con Los Chichos Voy" die Gitarre von Jorge Gomez aus dem Radio Tarifa-Stall und Gäste von La Kinky Beat bis Jaleo Real. Textlich kann es schon mal recht sarkastisch zur Sache gehen.

Grasroots-Arbeit leisten PATRIARCAS DE LA RUMBA, eine Truppe von - nicht ausschließlich männlichen! - 60-75jährige Gitanos, die auf die ursprüngliche Machart der katalanischen Rumba rekurrieren, wie sie bei Feiern und Hochzeiten gepflegt wurde. Zur alten Garde treten junge Gypsy-Musiker und Mestizo-Stars von Dusminguet, Jarabe De Palo oder Macaco hinzu, um der Rumba den zeitgenössischen Lack zu verpassen, gleichzeitig aber auch von der Authentizität der Patriarchen den Segen abzubekommen. Im vorliegenden Track „Me Voy Pa' Cachimbamba" ist es der quirlige Produzent DANI MACACO, der sich auf ein Stelldichein mit den Gypsy-Nestoren eingelassen hat.

Ursprünglich schätzten ihn die Leser des Pariser Nova Magazines für seine Zeilen, jetzt macht er durch seine erste Solo-LP von sich reden. DJ AWAD ist ein Meister über die maghrebinischen und orientalischen Farbtöpfe, die er mit Elektronika von House bis Drum'n'Bass marmoriert, wie sich hier zu den flirrenden Streichern und Beats von „Baraka" leicht verifizieren lässt. Auch die Ojos De Brujo bauen auf sein Pult-Handwerk, außerdem ist Awad regelmäßiger Resident in den Mestizo Clubs von Barna.

Als 1994 die Ahnen des senegalesischen Raps, Positive Black Soul, mit ihrem ersten Album international durchstarteten, war dies ein Initialfunke für viele junge Landsleute, es ihnen gleichzutun. Unter ihnen Aladji Man, Ndongo D und Faada Freddy, die sich zunächst unter dem Namen Lion Clan zusammentaten. Da sich der bald unter DAARA J (Wolof für "Die Schule des Lebens") firmierende Dreier nicht ausschließlich auf Rap kaprizierte, hatte er von Anfang an eine Ausnahmestellung in der Szene von Dakar inne. Soul und Reggae war neben dem Sprechgesang gleichberechtigt, auch ihre Texte haben mit religiösen, politischen und sozialen Themen eine immense Spannbreite. Mit Boomrang - der Albumtitel spielt auf den zyklischen Weg des Rap von Afrika nach Amerika und zurück an - hat das Kreativ-Trio für den Sene-Rap neue Maßstäbe gesetzt. Gastauftritte der Malierin Rokia Traoré, des Rapper-Kompatrioten Diziz La Peste oder des Soul-Nachwuchsstars China (Dee Dee Bridgewaters Tochter) garantieren einen ungeheuren Appeal auf die gesamte Weltmusik-Szene. SERGENT GARCIA bringt zudem ein stimmiges Latino-Flair in den Afro-HipHop ein, wie im hier ausgekoppelten Stück „Esperanza".


Noch tiefer in den Klang Schwarzafrikas führt uns der Sound von TRILOGY. Kopf des Projekts ist Djiby Cissoko, der aus der südsenegalesischen Casamance stammt, wo er von Kind auf ins Kora-Spiel eingewiesen wurde. Seine Band Sora geht noch auf die 1980er zurück, nach seiner Umsiedlung nach Barcelona führte er sie mit einem globaleren Anstrich weiter. Cissoko hat sich während seiner Zeit in Katalanien auf Latino-Pfaden genauso bewegt wie auf mediterranen. Dieses neue Kollektiv aus seinem Laboratorium featuret den Gitarristen Marcelo Cordoba und den Keyboarder und Saxofonisten Brenden Murray, die ihr Beiwerk um die Harfenpatterns und den Griotgesang in „Manuma" entfalten.

Club-Kompetenz aus Kopenhagen trifft auf Pultkunst aus Pompei: Der DJ-Veteran Al Lindrum, von der Ostsee an die katalanische Küste immigriert, hat sowohl bei der Berliner Love Parade als auch beim Roskilde Festival aufgelegt und steht in seiner Wahlheimat für die Choice Cuts-Nächte am Pult. Sein Programm wird u.a. als Afrobreakhiphouseraggatechfunk bezeichnet. Für die BEAT NATION hat er sich mit dem Italiener Don G zusammengeschlossen, um mit einem Spektrum von Latin bis Reggae oder auch mal „Oriental Delights" das Nachtleben Barnas zu verfeinern.

Bei uns noch eine Neuerwerbung, in Barcelona eine kräftige Stimme des katalanischen HipHop: Das PIRAT'S SOUND SISTEMA schont niemanden in der Gaudí-Metropole: Polizei und Politiker stellen die Jungs an den Pranger, man arbeitet Rassismus, Sexismus und Faschismus auf - und dies alles zu einer homogenen Mixtur aus Reggae, Dub und mediterranen Folk-Tupfern. Das Soundsystem kann auf eine enorme Anzahl von Gigs zurückblicken, einige davon spielten sich gar im Vorprogramm von den Toasters oder den Mestizaje-Kolle gen aus Valencia, Obrint Pas, ab. Seit April 2005 sind ihre Riddims auch auf einem Debütalbum eingefangen, von dem hier „Mòn Boig" ausgekoppelt wurde.

Weiter im sprechgesanglichen Kontext: Dass vor der Küste Barcelonas nicht nur der Deutschen liebste Urlaubsinsel liegt, sondern auch ein äußerst reges HipHop-Kollektiv agiert, dafür ist u.a. der mallorquinische Rapper EL CHAROLITO ROMANI verantwortlich. Jetzt lebt er in Barna und sorgt vom Festland aus dafür, dass sich sein Ruhm und seine Rhymes verbreiten, wie mit dem Titel „Terciopelo Azul En La Retina" aus seiner Debüt-EP. Wer Wert auf Etymologie legt, sei auch noch über die Herkunft seines Künstlernamens aufgeklärt: Charolito ist ein Charakter aus einem Buch, dessen erster Satz lautet: „"El Charolito only trusted his penis, he knew it was the only thing that will not break his ass".

Und nun zu den unangefochtenen Platzhirschen des spanischen HipHop: Die Anfänge der Bandgeschichte von SÓLO LOS SOLO gehen auf das Jahr 1988 zurück, als sich Griffi und Juan Solo von der Ursprungsformation Funkamuna lösten. Das Debütalbum Retorno Al Principio brachte landesweite Meriten, pionierhaft war die darauf zu findende Verschmelzung von Flamenco und Rap. Immer standen sie dem amerikanischen, auch dem französischen HipHop kritisch gegenüber, haben ihren eigenen iberischen Sound entwickelt, der für viele Landsleute stilbildend wurde. Mit dem neuen Album Quimera im Rucksack haben die Barcelona-Rapper gerade auch ihre Aufwartung in Deutschland gemacht - Ibero-HipHop könnte durch sie endlich zu einem internationalen Phänomen werden. „No Cabe Nadie" dokumentiert ihre Skills eindrucksvoll.

Ein letzter Halt in der Sphäre des „JipJop" Katalán mit einem kurzen Werkstatt-Einblick namens „2005Cu Another Plan": DIVE ist eines der Masterminds hinter dem blutjungen Barna-Label Supakanja und betätigt sich als ausgekochter Beat-Tüftler und -Schöpfer. Auf seiner Credits-Liste stehen die Rap-Stars 7 Notas 7 Colores, mit denen er für die Latin Grammy Awards nominiert war. Anschließende Projekte führten zur Gründung von Leon Dramaz, für die er den Gambier MC Eddy Drammeh aus der 7 Notas-Zeit hinüberholte. 2006 wird er ein neues Album veröffentlichen - Spanien wartet schon jetzt gespannt darauf.

FUFÜ-AI ist das neue Baby einer alten Bekannten im Raval: Die Sängerin ANOUK mischte früher bei Color Humano mit und meldet sich nach sechs Jahren Abstinenz mit dem Pop-Album Petite Fleur zurück. Dieses birgt nun nette Reminiszenzen an Chanson und Latin, die sich auf Spanisch, Englisch und Französisch in die Hörgänge schmeicheln. In ihrer Band, die gerade auch eine erste Tour in Barcelona und Umgebung absolviert hat, umgibt sich Anouk mit Kollegen von Dusminguet und Wagner Pás Posse Brazuca Matraca. „BCN" ist eine reizende, im Ska gesponnene Liebeserklärung an die Heimatstadt und insbesondere an einen ihrer Einwohner.

Ohne einen Abstecher ins gothische Viertel wäre ein musikalischer Trip durch Barcelona lückenhaft. CHE SUDAKA führen ihre Historie auf dieses Barrio zurück, mit dem sie auch in ihren Texten eine besondere Verbundenheit an den Tag legen: Ihren ersten Auftritt hatten sie nämlich im Rahmen einer Protestaktion gegen Grundstücksspekulationen. Trippy Town war dann 2003 der Tonträger-Startschuss für die Combo, die bald darauf schon bis nach Deutschland auf Tournee ging. Neben den sozial engagierten Lyrics ist ein Reggae-Sound mit punkiger Energie - wie in „Amores - Trenecillo" - das Markenzeichen der multilingualen Band, die Spanisch, Englisch, Portugiesisch, Französisch, Katalanisch und Baskisch beherrscht. Baskisch ist auch der Titel des neuen Albums Alerta Bihotza (Alarm des Herzens), produziert von Radio Bemba-Bassisten Gambeat.

Zurück im Raval treffen wir auf jene Band, die eine derart profunde Liebe zum Viertel hegt, dass sie sich schlicht und einfach nach seiner Postleitzahl benannt hat. 08001 waren schon mit dem fulminanten Arab-Triphop-Track „Araien" auf dem Session-Erstling vertreten, hier legen sie mit dem unveröffentlichten rockigen Knaller „A Forest" nach. Das Kollektiv aus sage und schreibe 23 Musikern um den Produzenten Julián Urigoitia, der in einem Lagerhaus des Raval eine experimentelle Studiowerkstatt eröffnete, gibt es seit 2002. Seitdem schaufelt man respektlos Reggae, Dub, Raï, Flamenco, Elektronika und Triphop ineinander. Wir freuen uns auf das neue Album, das für April 2006 versprochen ist.

Nach den satten E-Gitarren zu einem weiteren Rockeiro der spanischen Szene: JUAN PERRO, des öfteren auch „Peter Gabriel Spaniens" tituliert, hat einen Evergreen seines Repertoires neu eingespielt. Er huldigt mit „En El Chino" dem ehemaligen Namen des Raval (Barrio Chino) und hat sich hier mit CANIBALA eine aufsteigende Formation aus Barcelona für den Support gesichert. Deren Spezialität: Flamenco und Rumba mit metallischen Gitarren anzurichten. Der Track wurde eigens für die RAVAL SESSIONS 2 aufgenommen.

Zum Ausklang nochmals ein Doppelpack Rumba, jedoch ein durchaus ungewöhnlicher: ANDREU I ELS RUMBERUS sind in der Industriestadt Sabadell bei Barcelona verwurzelt, starteten ihre Karriere im Kulturkollektiv La Sépia Verda und mixen HipHop, Funk und Flamenco zum katalanischen Stammrhythmus hinzu. Ihr erstes Album erhielt durchs Dusminguet-Team Tomas Garriga und Orbe Ormides den Feinschliff. Der „Bonus" den wir hier hören, zeugt von einer spontanen Spielfreude und launigem Jam Session-Charakter.

Und nochmals ein Argentinier den es nach Barcelona verschlagen hat: GATO PEREZ war eine der mythischen Rumbafiguren der späten 1970er und 1980er, der nach dem bekannten Janis Joplin-Motto lebte und folgerichtig bereits das Zeitliche gesegnet hat. Obwohl nicht von Gypsy-Geblüt bezeichnet man Gato heute als den wichtigsten Rumba-Künstler der damaligen Ära. Bekannt wurde er vor allem für seine unermüdlichen Verkuppelungsbemühungen zwischen Rumba und afro-kubanischen Elementen. Die ausgelassene „Descarga Rumbera" bürgt wohl mehr als überzeugend dafür.

 

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