CHÖYING
DROLMA
&
STEVE TIBBETTS
Selwa
EXIL 6040-2 / LC 08972 / VÖ: 27.1.2006 / DISTRIBUTION: INDIGO
1. Padmakara 1’19"
2. Palden Rangjung 2’55"
3. Vakritunda 4’14"
4. Kyamdro Semkye 1’49"
5. Gayatri 4’10"
6. Song Of Realization 8’06"
7. Yumchen Tukar 5’39"
8. Mandala Offering 6’24"
9. Chenrezi 3’24"
10. Chendren 5’29"
11. Je Lama 2’10"
Spiritualität und moderne Wissenschaft rücken immer enger zusammen, Physiker und Mystiker nähern sich in ihren Aussagen an. Auch in der Musik finden Vertreter des mystischen Weges und die Meister über die moderne Technologie in vielen global umspannenden Projekten gemeinsame Nenner. Eines der schönsten Beispiele für diesen Link ist das Teamwork der buddhistischen Nonne Chöying Drolma und des Klangmalers Steve Tibbetts, die mit Selwa ihr zweites Album vorlegen.Dies wird vor allem die vielen Anhänger der Tibeterin begeistern: 2005 hat Drolma auf einer ausgedehnten Konzerttournee durch Deutschland begeistert.
Ein Paar, wie es auf den ersten Blic k ungleicher kaum sein könnte:
Sie - eine tibetische Anhängerin des Vajrayaa-Buddhismus, die als herausragende
Sängerin der Chö-Hymnen und hinduistischen Mantras in den Klöstern
ihrer Heimat wirk t und zugleich weltweit auftritt. Es gelang ihr, ein weibliches
Bewusstsein in den Buddhismus einzuführen: Mit der Nuns Welfare Foundation
hat sie eine NGO auf die Beine gestellt, die sich um die religiöse und weltliche
Erziehung junger Nonnen kümmert - und sie glaubt an die heilende Kraft der
Stimme. Er - ein eigenwilliger Jazzgitarrist aus Minnesota, der seit Ende
der 1970er seine experimentellen Saiteneskapaden mit verschrobenen Soundeffekten
sowie Feldaufnahmen und perkussiven Sounds aus Afrika und Asien anreichert.
Sieben davon hat er auf dem Münchner Label ECM veröffentlicht - seine Klanggemälde
wurden in vielen Elogen von Magazinen wie Downbeat und Rolling Stone als „Dream
music“, „multi-track sorcery“ oder „cryptic beauty“ betitelt.
1997 trafen sie erstmals in der Heimat Chöying Drolmas aufeinander
und kreierten eine Symbiose zwischen der vokalen Spiritualität und mobiler
Studiotechnik mit dem Album Chö . Sieben Jahre später ist die tibetische
Himmalaya-Enklave Boudhanath in Nepal wiederum Schauplatz eines Treffens.
Tibbetts bannte zunächst die Gesänge der Nonne, der er die Kapazität von «vier
Lungen» bescheinigt, auf Computer. Zurück in Minnesota baute er mithilfe seines
langjährigen Schlagwerkers Marc Anderson und des Produzenten Lee Townsend
Architekturen voller Ambient-Gitarren, mächtiger Beats und tribaler Percussion
um die Vokalspuren. Das Ergebnis trifft den Hörer wie ein leuchtender Pfeil:
Mit stolzem, kristallklar v ibrierendem und weittragendem Stimmvolumen intoniert
Chöying Drolma Anrufungen an Gottheiten und Gurus,
Mandalas von machtvoller Würde und meditativer Innerlichkeit zugleich, umkleidet
von Keyboards- und Gitarrenschichtungen wie Bergwänden. Weit dahinschweifendes,
dann wieder intim sprechendes Saitenspiel, tribal pulsende Rhythmen bis asketisch
eingebrachtes Schlaginstrumentarium - dies sind eher hilflose Worte für die
Klänge, die da vom Dach der Welt ausgesandt wurden. Wer diese CD aufmerksam
hört, fühlt sich in der Tat so, wie das Wort Selwa es verheißt: «wach», «rein»
und «mit Licht erfüllt».
Anspieltipps:
- «Palden Rangjung» (2): Die Anrufung der Göttin Kali kommt mit wuchtig schreitendem
Programming und einer Stimmgewalt daher, die Felsen erzittern lässt.
- «Vakritunda» (3): Ein Song an der Schnittstelle zwischen religiösem Gesang
und Hindi-Pop, unterlegt mit Tibbetts erfindungsreicher elektrisch und akustischer
Gitarrenarbeit.
- «Mandala Offering» (8): Ambient Soundscapes und Klangschalen setzen den
Rahmen für die panoramahaft aufgefächerten Stimmenschichtungen.
weitere Infos auf:
www.sixdegreesrecords.com
www.choying.com
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