Esther Bertram

Urban Angel

EXIL 2889-2 LC 08972 VÖ: 23.02.2004 DISTRIBUTION: INDIGO

Finnland und Australien — das klingt wie Eis und Feuer, aber auch wie eine spannende, intensive Leidenschaft zwischen Gegenpolen. Nordisch-geheimnisvolle Kühle und die Glut des Outbacks, Esther Bertram hat sie beide in ihren Genen. Und beide scheinen sich in den Songs der 25jährigen widerzuspiegeln, die von einer feurigen Passion für die Musik und der Empfindsamkeit einer engelhaften Seele künden. Mit Marlon Klein, dem Produzenten und Drummer der Dissidenten, hat die Finno-Australierin nun ihr wunderschönes Debüt mit zeitgenössischen Folk-Miniaturen eingespielt.

1978 wird Esther als Tochter einer finnischen Mutter und eines australischen Vaters geboren. Kurze Zeit später trennen sich die Eltern, und für das Kind beginnt eine chaotische, aber auch fruchtbare Reise zwischen den Welten, eine Odyssee, die Kreativität, eine globale Perspektive und gestalterisches Wesen und Unabhängigkeit fördert. Earth, Wind and Fire, die Rolling Stones, Queen, Pink Floyd — die Klänge einer turbulenten Musikepoche bekommt sie gleich am Anfang ihres Lebens mit auf den Weg. Mit sechs Jahren beginnt sie eine intensive musikalische Erziehung an der Musikschule der australischen Hauptstadt Canberra. Die Gitarre entdeckt sie mit zwölf, und bald entstehen erste eigene Songs.

"The Mystic Flower Children", so der blumige Name ihrer Mädchenband, die sie wenig später mit drei Freundinnen ins Leben ruft, Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit nimmt sie aufs heimische Cassettendeck auf. Nach der Beendigung ihrer High School-Zeit erweitert die junge Songwriterin ihr musikalisches Wissen auf dem Central Queensland Conservatorium, absolviert ihren Abschluss in Kompositionslehre und kann in zwei aufeinanderfolgenden Jahren in Komposition und Songschreiben Universitäts-Preise gewinnen. Schon zu dieser Zeit erscheint ihr erstes inoffizielles Album "Backpack Angel". Doch Esthers Wissens- und Erkundungsdurst ist noch nicht gestillt: Während sie ihre Lehrjahre mit einem Abschluss in der Video- und Fotografie-Fakultät der Cross University von Lismore (New South Wales) komplettiert, wird sie zum Technik-Freak und finanziert sich durch Soloauftritte in Clubs ihr eigenes Heimstudio.

Pixiefish - so der unorthodoxe Name eines Duo-Projektes, das Esther Bertram wiederum auf ganz anderes Terrain bringt: Mit ihrem Partner Peter Gill unternimmt sie unter dem drolligen Label Ausflüge ins Electro-Chill-Fach. "Anyway" und "Fortunes", die beiden Alben der Koboldfische, werden mit herausragenden Kritiken, u.a. vom Rolling Stone bedacht.

Esther Bertrams Lebenslinien fließen nun nach Europa, wo ihre und Gills musikalische Elaborate unter anderem vom Publikum der Love Parade oder im Berliner Sage Club, sowie bei den wichtigsten Trance-Festivals wie Antaris oder The VOOV-Experience von Tausenden offenen Ohren empfangen werden. Und kurze Zeit später taucht sie in die Historie der Worldbeat-Pioniere Dissidenten ein, mit denen sie als neue Leadsängerin sowohl in Deutschland, aber auch bei renommierten spanischen Festivals in Salamanca, Granada und Ibiza auf Tour geht. Kollaborationen mit DJ Tyree Cooper, einer Berliner Größe im Chicago House laufen parallel. Ihren contemporary folk hat Esther Bertram bei alledem freilich nicht aus den Augen und Ohren verloren: Im vergangenen Oktober hat sie sich innerhalb eines Songwriting-Wettbewerbs, der von der EMI ausgeschrieben worden war, im Feld von 1200 Bewerbern unter den Top 10 platzieren können.

Als jüngstes Ergebnis ihres kreativen Schaffens erscheint nun Urban Angel, das aus Studio-Sessions in London, Berlin und Ibiza mit niemand anderem als dem Dissidenten-Drummer und —Produzenten Marlon Klein hervorgegangen ist und der konnte seine Pultkünste auch schon für George Harrison, Stephan Eicher und Pili Pili zur Verfügung stellen.

Mit intimen, sehr reduzierten Arrangements ohne großflächige Ballaststoffe bittet uns Esther Bertram in ihren Klanggarten: Sensible und filigrane, lichterfüllte Poesie dichtet sie, in denen aber zugleich starke, integre Aufrufe gegen Gefühlskälte siedeln. "Ich habe das Album Urban Angel genannt, weil ich damit meine Rolle in der Gesellschaft definiere. Ich war immer jemand, der sich für Frieden und Harmonie einsetzt und so liebenswert wie möglich zu den anderen sein möchte. Das ist mein höchstes Ideal: As angel as possible!"

Sie trägt ihre Zeilen mit einer Stimme vor, die luftig-ätherisch scheint, aber doch folkige Erdverbundenheit ausstrahlt. Der unbefangenen Natur der Kompositionen wird durch ein gekonntes, cleveres Wechselspiel von Gitarre und variablen Percussionspuren von Marlon Klein ein handlicher Groove-Schliff verpasst — leichte Anklänge an Afrika und Indien sind darin versteckt.

"Die schlichte Gestaltung macht die Songs zeitlos und zugleich zeitgemäß anstatt gestylt und trendy", betont Esther. "Ich versuche stets, eine enge emotionale Bindung an meine Musik aufzubauen und wegen des einfachen Rahmens denke ich, dass das auf diesem Album in einer sanften und unangestrengten Weise gelungen ist. Es soll eine Plattform sein, von der aus ich mich in Zukunft weiter entwickeln kann."

Wir sind davon überzeugt, dass Esther Bertram mit Urban Angel ein sympathischer Zyklus von 14 Liedern gelungen ist, in denen die Keimzellen für die Karriere einer großartigen und unverwechselbaren Songschmiedin schlummern.

 

Anspieltipps:

- "Urban Angel" (1): Zerbrechliche Liebeslyrik von einem Stadtengel, der seinen Weg in der heutigen Welt sucht, eingepackt in einen folkrockigen Song, der sofort im Ohr bleibt.

- "Michael’s Magic" / "Something More" (4&5): Esthers liebevolle Widmung an ihren australischen Vater: Eine groovige, mit federleichten Vokalspuren gestaltete Liebeserklärung an einen unkonventionellen, magischen Dad, untermalt von Marlon Kleins erdigen Cajón-Rhythmen.

- "A Baby" (8): Eine Hymne an Menschlichkeit und Fürsorge - sensible Gesangsspuren im Verbund mit der lockeren, abwechslungsreichen Perkussion: eine treffliche Demonstration für Esthers und Marlons lebendige Studioarbeit.

- "Butterfly" (14): Die wunderbar schlichte, luftige Liebesballade mit ätherischen Gitarreneffekten setzt einen träumerischen Schlusspunkt.

 

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